4. Juni 2020 Falkenberg

Diese Nacht bin ich erst gegen 4 Uhr eingeschlafen. Irgendwann dachte ich, jetzt bin ich eh wach, kann ich auf aufstehen. Aber dann hätte mich die Müdigkeit am Tage eingeholt, ich kenne mich ja nun schon einige Jahre. Also dann doch einschlafen und der gestellte Wecker bimmelte mich sanft halb 9 wach.

Dann hatte ich mir draußen den Tisch für´s Frühstück gedeckt und nebenbei geschaut, wo könnte es mich heute hin verschlagen. Dann fiel mir doch Falkenberg ins Auge. Irgendwas erinnert mich an Falkenberg. In einem Zusammenhang, den ich im Moment eben nicht weiß, muss ich mal weitergrübeln, es fällt mir schon noch ein. Also fuhr ich gemütlich nach dem Frühstücken los und war gegen 12 Uhr auf dem Stortorget.

Ich geh ja meistens als allererstes in einer schwedischen Stadt ins Tyristbyra. So auch diesmal. Gern hat man mir weitergeholfen. So wollte ich als 1. das Fotomuseum Olympia besichtigen. Nach dem Stadtplan zufolgen, war es auch nicht sehr weit. Dort angekommen – geschlossen.

Aber nicht wegen Corona, sondern sie öffnen erst generell im Juli. Nun schlenderte ich eben weiter und kam an einem Café vorbei, was sofort meine Aufmerksamkeit erregte. Die Art und Weise, mit schwedischen Fahnen und tollen Fenstern war so einladend, dass ich schon vermutete, dass irgendwo ein Hof mit gemütlichen Bänken und Stühlen sein müsste. Und einige Meter weiter war er auch. Der Eingang zu diesem wunderbaren Idyll. Nach Cappuccino und Kuchen mit Jordgubbe (Erdbeeren) und natürlich dem Möhrenkuchen ging es weiter durch die Stadt. Erst mal musste ich aber, nach Nachfrage, das Interior bestaunen und fotografieren.

Auf einmal kam ich um die Ecke und da war er, dieser kleine Laden mit Wolle. Und ich hatte mir extra nicht´s zum häkeln mitgenommen, aber ich konnte einfach nicht widerstehen. Und so kaufte ich für mein neues Häkelprojekt 3 Knäuel dänische Wolle und 1 Häkelnadel. Glücklich darüber übersah ich ja fast den nächsten kleinen Laden. Wie auch der Handarbeitsladen war diese kleine Butik im Souterrain. Dort nahm ein Ring im Schaufenster meine volle Aufmerksamkeit in Anspruch. Es zog mich ja magisch hinein. Und im Laden drin kam mir auch schon Lucia entgegen. Mit ihrer einnehmenden Aura brachte sie mir auch immer mehr Sachen zum probieren und ich war in ihrem Bann gefangen. Lucia Andersson ist eigentlich Italienerin aber seit 6 Jahren arbeitet sie in Falkenberg. Seit Corona konnte auch sie eine lange Zeit nicht nach Italien und sah ihren Mann und ihre beiden Kinder, welche schon erwachsen und über 20 Jahre alt sind, nicht. Sie war so vernünftig und blieb hier. Lucia stammt aber aus Brasilien und lebt seit über 31 Jahren in Italien. Der Elan mit dem sie umherwirbelt scheint in ihren brasilianischen Wurzeln zu liegen.

Und so plauderten wir über dies und jenes. Ich versuchte es auf schwedisch und dann fanden wir beide heraus, dass sie ja viel besser italienisch versteht, weil sie es natürlich auch spricht und zwar mit einer Schnelligkeit und Inbrunst, wie man sich so Italiener eben vorstellt. Dann noch der brasilianische Esprit dazu. Eine gute Mischung 😅. Google Translator schaffte es sehr gut, ihre gesprochenen Wort zu erfassen und zu übersetzen. Ich konnte aus dem Laden so schnell nicht mehr raus und auch Lucia war begeistert von unserem Kennenlernen. Vielleicht sehe ich sie ja mal wieder bei einer meiner nächsten Reisen…

 

 

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