💜 Woche 1
Freitag, 14. Mai 2021
Freitag konnte ich natürlich wieder nicht einschlafen, also bin ich aufgestanden anstatt mich weiter im Bett von einer Seite auf die andere zu wälzen. Unterwegs nach Sassnitz kam die Müdigkeit und ich stellte mich wieder an dieselbe Raststätte wie letztens und schlief doch noch eine Stunde. In Sassnitz gegen 10 Uhr angekommen und auch gleich zum Helikopter Rundflug Platz gefahren, wo die Covid-Test-Station eingerichtet war. Dann, nach einem kurzen Warten, mit dem englischen Testprotokoll gleich zum Fährterminal in die Lane 12 eingereiht, na das ist doch nicht richtig, ich stand in dieser Lane allein. Vorher noch ein nettes Gespräch mit der Dame vom FRS-Baltic-Terminal gehalten. Sehr angenehm. Da auch andere Passagiere schon zeitig da waren, kam man so ins Gespräch. Da war eine Frau mit ihren 4 Huskys und mit zwei Bikern aus Hessen/Kassel waren die netten Gespräche auch sehr interessant. Bis der Einweiser zu erkennen gab, sie sollen die Maschinen anschmeißen und Gas geben – nur mit Gesten.
Pünktlich 15 Uhr in Ystad angelegt fuhr ich in Richtung Värnamo. Die Zeit zog sich hin. Über 230 km wollten bis Värnamo Camping geschafft werden. In Deutschland unter 3 Stunden zu schaffen. Aber nicht in Schweden. Die Höchstgeschwindigkeit war 80 km/h oder darunter, kurzzeitig mal 120 km/h. Unterwegs schütteten sich dunkle Wolken aus und dann sah ich eine große Qualmwolke und dazu noch explodierendes Feuerwerk, da war mir klar, dass kann keine Party sein. Im vorbeifahren konnte man hohe Flammen sehen. Auf der Gegenspur kamen dann auch schon Feuerwehren angerast. Im Nyheter.se konnte ich lesen, dass dort eine Überhitzung in einem Gebäude dieser Feuerwerksfabrik Ljungby zu einem Brand geführt hat. In dem Zuge muss wohl eine ganze Reihe von Gebäuden in Mitleidenschaft gezogen oder abgebrannt sein. Zum Glück sind aber keine Personen zu Schaden gekommen.
Nach 2 Stunden habe ich dann aber doch einen Stopp eingelegt und an einem kleinen See in Vittsjö gehalten. Die Hasenstullen hab ich nun gegessen und bevor ich auf die Fähre in Sassnitz fuhr, habe ich ein Brötchen gegessen. Nun gegen 17 Uhr hatte ich doch einfach Hunger. Appetit hatte ich dann noch auf eine Süßigkeit. Diese dicken süßen Kugeln mit Kokos drumherum. Da reicht eine voll aus, dann noch einen Kaffee dazu. Passt. Das war in dieser schönen netten Stuga am See. Natürlich kam wieder eine Ente angewatschelt, selbst oben im Café. Herrlich. Ein guter Urlaubsbeginn.













…eine kurze Pause vor dem ersten Campingplatz muss einfach sein

Ich bin gegen 19 Uhr am Värnamo Camping angekommen. In der Reception war keiner da. Eine junge Frau sagte, die ist erst wieder um 20.30 Uhr besetzt. Aber ich kann mir einen Platz suchen und wenn dort die Dose mit dem Strom frei ist, kann ich da stehen. Ich nahm gleich Stellplatz 2. Der war schön waagerecht. Um 20.30 Uhr ging ich in die Reception und erledigte alles mit der Anmeldung. Der gute Mann sprach tysk und ich ein wenig svensk. Darüber konnten wir schon mal lachen. Ich erzählte ihm das mit der Feuerwerksfabrik und er sagte, er wusste gar nicht, dass dort eine solche ist, er dachte, die gibt es nur in China. Genau dasselbe wollte ich auch so sagen. Wieder fanden wir das beide amüsant. Aber natürlich nicht die Tatsache, dass dort sicherlich großer Schaden entstand. Er erklärte mir noch kurz das Prozedere für das auschecken. Ich brauchte am Sonntag nicht so pünktlich sein, ich könne fahren wenn ich wolle. Das war sehr nett.
Nun richtete ich mich ein, das übliche mit Kabel anschließen und so. Aber das hatte ich ja schon gemacht als ich ankam. Ich war so platt. Die Bilder wollte ich aber noch verschicken und in die verschiedenen Schwedengruppen bei Facebook stellen und als Story bei Insta posten. Dann noch Fragen zu dies und jenem beantworten. Kurz vor Mitternacht fielen mir immer wieder die Augen zu und ich schaltete nur noch meine Schummergemütlichkeitsbeleuchtung ein und schlief zufrieden ein.

Samstag, 15. Mai 2021
Nach 8 Uhr schaute ich in einen grauen regnerischen Morgen und machte mir Frühstück im Bett, schaute noch eine Folge meiner Lieblingsserie auf dem Tablet. Tja, was wollte ich heute machen? Jedenfalls kein Auto fahren. In die Stadt Värnamo war es nicht weit zu Fuß. Gleich beim Campingplatz lang und über den Fluss Lagan und schon war ich im gemütlichen Stadtzentrum. Bis auf das nieselige Wetter gefiel mir wie immer trotzdem vieles. Ich beschwere mich nicht über das Wetter wenn ich im Urlaub bin. Immer nach besonderen Fotomomenten und Objekten suchend, schlenderte ich durch die Straßen. Ich dachte, ich hätte alles an Sachen ins Wohnmobil gepackt aber man irrt sich dann doch. So wie ich die Badesachen zu Hause gelassen habe, vergaß ich auch den Regenschirm. Also ging es zu Lindex. Nein, nur den Schirm gekauft, alles andere wieder zurück gehängt. 😉 Brauchen tue ich ja nicht wirklich was, so ist das eben auch bei Männern im Baumarkt. Wolfgang sagt, ich darf nur bis 3,5 Tonnen zuladen. Ich sagte aber auch, ich kann für 2 packen, weil es ja auch für 2 Leute ist, das Wohnmobil. Dann schaute ich auf die Uhr und sagte mir, ja, 13 Uhr passt um ins Espresso House zu gehen. Dort genoss ich eine knusprige und warme Foccacia mit Kyckling och mozarella, eine Kardemombulle und einen Morotskakamuffin mit dieser superleckeren Creme darauf. Dazu Caramel Latte und eine Pepsi. So setzte ich mich entspannt ans Fenster und genoss das Essen, das Beobachten der Leute auf der Straße und ließ einfach meinen Gedanken freien Lauf, sodass ich mich auf Urlaub einstimmen konnte. Es tat so gut, einfach das zu tun, was so normal ist, in einem Café zu sitzen, ob nun allein oder mit Freunden. Auch hier sind Plätze zum sitzen gesperrt und man achtet auf Abstand, aber das stört nicht. Der Gemütlichkeit, so habe ich den Eindruck bekommen, tut das keinen Abbruch. Und man merkt hier kaum etwas von Covid 19. Nur die Empfehlungen von Halv avstand und den Desinfektionsmitteln überall. Das ist annehmbar. Freiheit spüre ich hier sehr, so wie es früher war und auch wieder sein wird. Hoffentlich auch in Deutschland. Wenn man so viele Kilometer Abstand zu Deutschland hat, merkt man erstmal so richtig den Irrsinn in den Köpfen Einiger. Ich werde in einer Herde von weißen Schafen immer das Schwarze bleiben. Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die Weißen sind alle gleich.
Als es aufhörte zu regnen, nahm ich die andere Strecke um zum Campingplatz zurück zu laufen. Dabei kam ich beim Skatepark vorbei wo 4 Jungs im Alter zwischen 10 und 13 Jahren sich mit dem Fahrrad an den modellierten Bahnen versuchten. Es gelang ihnen sehr gut, dass muss man schon sagen. Auf dem erhöhten Podest sah ich dem Schabernack zu, den sie mit dem Kleinsten von ihnen veranstalteten. Dann rief einer ob ich eine Süßigkeit haben möchte. Ich lief auf sie zu und der Kleinste warf mir ein Gummitier zu. Dann kamen wir ins Gespräch. Natürlich machten sie sich lustig über die “Deutsche”. Sicher ganz typisches Verhalten in diesem Alter. Der Eine sprach etwas deutsch und ich fragte ob er es in der Schule hat, dies bejahte er. Naja, dann wollten sie mich natürlich veralbern. Aber das war okay. Letztendlich waren sie zwar sehr frech aber zum Schluss dann schon nett und wünschten mir einen schönen Tag. Weitergings am Lagan Fluss zu meinem Stellplatz. Nun fing es wieder an zu regnen. Egal, ich hatte alles im Kasten.

Sonntag, 16. Mai 2021
Heute hatte ich bei meinem Besuch unterwegs in Jönköping wirklich Erfolg. Das Tändstickmuseet – das Streichholzmuseum hatte diesmal geöffnet. Die Dame am Empfang frug mich ein bisschen aus, ob ich mit einer Gruppe da sei und war erstaunt als ich ihr erzählte, dass ich zum nächsten Camping in Linköping unterwegs bin und allein reise. Allen erzähle ich das natürlich nicht. Da bin ich doch etwas vorsichtiger geworden. Bei der Weiterfahrt nach Linköping war die Straße E4 so voll, was entweder gewöhnlich für einen Sonntag war oder doch eher ungewöhnlich. Dazu hat es geschüttet wie aus Eimern. Ich wollte noch zu den Tännfors Slussen, welche über einen Höhenunterschied von 10,5 Metern Schiffe den Kinda-Kanal hoch- und runterschiffen. Sie ist eine von 9 Schleusen und die Zweithöchste. Die Schleuse mit dem höchsten Unterschied von 15,8 Metern, Hovetorp genannt, möchte ich gerne morgen, bevor ich nach Arboga weiterreise, noch anschauen.
Auf dem First Camp Glyttinge Linköping schon nach 18 Uhr angekommen, musste ich diesmal nun tatsächlich mal die Auffahrkeile von Thule nutzen. Irgendwann musste es wohl so sein, so hatte ich es ja befürchtet. Der Platz ist hier noch sehr wenig belegt und im Herbst letzten Jahres war er mehr besucht und ich stand an anderer Stelle. First Camp sendete mir schon gestern eine SMS mit den Anweisungen mit welchen Codes ich die Schranke aufbekomme und welche Zahlenkombi ich brauchte um den Nyckel für den Stromanschluss aus dem Schränkchen zu bekommen. Dann lief ich erstmal auf dem Platz herum. Der Regen ließ alles noch viel frischer und in kräftigeren Farben leuchten. Die kurz durchscheinende Sonne zauberte noch dazu das perfekte Licht.
Montag und Dienstag, 17. Mai und 18. Mai 2021
Bevor ich in Linköping los fuhr wollte ich unbedingt noch Drohnenaufnahmen machen. Es war Sonne und schon recht frühlingswarm, für meine Verhältnisse jedenfalls. Dann kam ein Arbeiter vom First Camp mit einem langen grauen Bart auf mich zu und erkundigte sich nur nach der Drohne. Er hat gedacht, es sei eine riesige Sumse weil sie solch einen Lärm machte. Sumsi mit Po = Optimismus. Er frug noch mehr, wie hoch ich flog usw. Es interessierte ihn einfach.
In Arboga nach Fünf Uhr angekommen fand ich die Tüte mit meinem Namen an der Tür zur Reception. Die Reception war doch eigentlich im Blockhaus, aber das sollte ich erst am Dienstag erfahren. Ich stellte mich auf einen freien Platz und sah erst später in der Platzbroschüre die eingekreisten Plätze, die ich nutzen könnte. Ach zu spät, kann ich mich auch morgen umstellen, wenn ich von meiner Erkundungstour zurück bin. Dann sah ich schon durch die ganzen Dauercamperplätze den See durchschimmern. Ich machte mich sofort mit meiner Fotoausrüstung los und war so begeistert von dem nahen Wasser zum Platz. Durch herumlaufen am Ufer und immer auf der Suche nach dem perfekten Bild vergaß ich gänzlich die Zeit. Ich machte wieder so einmalige Landschaftsbilder und war emotional so berührt von der Schönheit dieser Natur.
Am 17. März 2008 geht bei der Polizei in Arboga, Schweden, ein Notruf ein. Ein Mann fleht um Hilfe, er habe seine Lebensgefährtin Emma und deren Kinder blutüberströmt in ihrem Haus gefunden.
Was zu diesem Zeitpunkt keiner ahnt: Die Deutsche Christine S. hat die beiden Kinder mit einem Hammer erschlagen und deren Mutter Emma lebensgefährlich verletzt. Sie befindet sich mittlerweile auf der Flucht nach Deutschland.
Der Fall wird in die skandinavische Kriminalgeschichte eingehen, nicht nur aufgrund der Brutalität, sondern auch wegen eines Mammut-Indizienprozesses und der außergewöhnlichen Emma – die ihr Schicksal meistert, wie keine andere.
in Gedanken bei den Opfern – ARBOGA
Nächster Morgen. Ich trödelte herum, warum auch nicht, irgendwann lerne ich es, dass es völlig egal ist ob man eilt oder alles in der Art nach Lagom abhält. Ich merke, ich werde immer entspannter und ausgewogener. Mit dem Ziel in Arboga das zu finden, weshalb ich hierher gekommen bin, fuhr ich in Richtung Centrum. stellte den “Wolle” ab und packte das Fahrrad aus. Ich fuhr Richtung Tyristbyra. Dies war in der Bahnhofsstation. Hier entstand auch mein 1. Foto zur Geschichte. Diese Treppe hinunter muss wohl Christine Schürrer gegangen sein, nachdem sie das schreckliche Verbrechen an Emma Jangestig und ihren beiden Kinder Max und Saga begang. Ich fuhr mit dem Rad die Kyrkogarden ab um den Gravsten = Grabstein zu finden. Ein Herz mit Händen gehalten und 2 Tauben obendrauf. Diese wurden sogar mal abgerissen. Was Menschen veranlasst, dies zu tun ist einfach unverständlich.
Mich hat diese schlimme Tragödie so sehr beschäftigt und ich musste, aus meinem Herzen heraus, wenigstens einen kleinen Teil für Emma tun. um das gebrochene Herz wieder stückweise zu heilen. Ein wenig wird sie auch wissen, dass viele Menschen an ihrem schlimmen Schicksal teilhaben. Ich fuhr herum aber nirgends war der Grabstein zu finden. Dennoch in der Hoffnung ihn zu finden, den Friedhof, wo beide Kinder ihre letzte Ruhe fanden, kaufte ich im ICA eine kleine Puppenprinzessin und ein grünes Leiterauto. Ja, dass sollten sie bekommen. Ruhelos suchte ich weiter und schaute noch mal im Internet wo denn der eigentliche Tatort lag, das war etwas außerhalb von Arboga. Aber auch da war kein Wasser in der Nähe. Vielleicht hatte ich trotzdem Glück. Ich fuhr dorthin. Hier war es nicht, die letzte Ruhestätte von Max und Saga.
Ich fuhr zurück, vorher gab ich noch in Google Maps den anderen ICA Markt ein, den ich auf der Hinfahrt nach Arboga schon entdeckte. Ich dachte ja, er sei größer als der Andere in der Stadt. Dann sah ich plötzlich auf der Landkarte noch ein Symbol für die Kirche. Und diese lag genau am Fluss Arbogaan. Besser gesagt der Friedhof. Er war sehr groß, dieser Kyrkogarden. Es war wieder einmal unglaublich wie sich Dinge zusammenfügen. Schon öfters kam mir der Zufall zu Hilfe. Wenn ich nicht nochmal nach dem anderen ICA geschaut hätte, ich wäre sehr traurig gewesen und es hinnehmen müssen wäre als Option übrig geblieben. Ich fuhr auf den Parkplatz und ging auf den großen Andachtsort. Ich wusste sofort, dass ich hier richtig war. Ich sah im Hintergrund den Fluss und wusste, dass ich den Grabstein gleich entdecken werden. Ein emotionaler Moment, für mich bewegend und bedrückend zugleich. Ich musste weinen und fühlte mich dieser Familie so nah. Heute, am Mittwoch, als ich diese Zeilen in einem Café in Uppsala schreibe, kam mir die Idee, Emma zu schreiben. Wie sehr auch mich ihr Schicksal so emotional aufwühlte. Und mir es eine Ehre war, Max und Saga noch eine letzte liebevolle Ehre zu erweisen und Emma Frieden, viel Kraft und Stärke für allezeit zu wünschen. Tatsächlich kam kurze Zeit später eine Antwort von Emma.
"Hejsan! Tusentack för din fina gest! Jag uppskattar mycket att du delar min sorg och att du till och med tar dig tid att aka till graven - Tack!
Übersetzung: Hallo! Vielen Dank für deine nette Geste! Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du meine Trauer teilst und sich sogar die Zeit nimmst, ans Grab zu gehen. Vielen Dank! Mit vielen Grüßen EmmaEmma

Tod im Sommerhaus
Und dann gab es noch einen weiteren Grund, weshalb ich hier in Arboga war. Da ist eine Geschichte mit dem Mord im Sommerhaus. Johanna Möller, eine Frau um die 40 Jahre rum ließ im Jahr 2016 ihre Eltern von ihrem Liebhaber umbringen. Ein älterer Mann wurde erstochen, die Frau überlebte schwerverletzt. Dann fand man heraus, dass genau vor einem Jahr unter mysteriösen Umständen auch ihr Mann Aki Paasila zu Tode kam. Er ertrank und wurde am Steg des Ufers im See Hjälmaren gefunden. Dieser Steg am lag am Sommerhaus der Familie Möller.
Tod im Sommerhaus - ein schwedisches Verbrechen
In einer Nacht im August 2016 geht ein Notruf bei der schwedischen Polizei ein. Das Ehepaar Möller ist im Schlaf von einem bewaffneten Angreifer überrascht worden. Der 68-jährige Göran überlebt den brutalen Angriff nicht. Schon bald fällt der Verdacht auf die Tochter Johanna Möller und deren Freund Mohammad.
Die Presse stürzt sich auf den ungewöhnlichen Fall und folgt dem Paar auf Schritt und Tritt. Die erste Folge der dreiteiligen Reihe beschäftigt sich mit der Beziehung der beiden Tatverdächtigen und ihren Persönlichkeiten.
Fast auf den Tag genau ein Jahr vor dem Angriff auf Johannas Eltern kommt es in der Familie schon einmal zu einem rätselhaften Todesfall. Johannas Ehemann Aki ertrinkt unter ungeklärten Umständen im See vor dem Sommerhaus der Familie Möller. Ein Zufall?
Erst kurz zuvor hatte Johanna Möller eine hohe Lebensversicherung auf den Namen ihres Mannes abgeschlossen, das erregt den Verdacht der Ermittler. Zwei Versicherungsdetektive werden mit dem Fall beauftragt. Sie sollen untersuchen, ob Akis Tod tatsächlich nur ein Unglück war oder ob mehr dahintersteckt.
Im Herbst 2016 rollt dann schließlich auch die Polizei den Todesfall von Johannas damaligem Ehemann Aki Paasila wieder auf.
2016 erregt der “Sommerhaus-Mord” in Schweden großes Aufsehen. Ein älterer Mann wird im Schlaf erstochen, seine Frau schwer verletzt. Der Verdacht fällt auf die 41-jährige Tochter des Ehepaares und ihren jüngeren Freund.
Verstörende Aussagen im Prozess
In der dritten und letzten Folge der dreiteiligen Reihe geht es um den Prozess vor Gericht. Anhand von Original-Tonaufzeichnungen werden Johanna Möllers zum Teil verstörende Aussagen während der Gerichtsverhandlungen dokumentiert.
Diesen Steg suchte ich in Google Maps, was ziemlich schwierig war, denn ich hatte keine Adresse von dem Sommerhaus. Nun durchforstete ich daheim in den schwedischen Zeitungen und fand die Anschrift des Sommerhauses heraus. Das Haus stand auch irgendwann zum Verkauf. Nun hieß es, in Maps suchen. Das dauerte so seine Zeit, denn ich musste das ganze Ufer absuchen. Dann hatte ich es endlich auf der Karte und zoomte es heran. Ja, da war der Steg. Und ungefähr 15 Kilometer entfernt ist das Herrfallets Campingarreal. 2 Nächte blieb ich auf diesem Campingplatz. Einen ganzen Tag lang war ich nun auf der Suche nach dem Grabstein von Max und Saga und nach dem Steg vom Sommerhaus.
Ich stellte das Auto an der Straße ab und lief parallel zum Weg, der zum Sommerhaus führte, an einer Pferdekoppel entlang zum Ufer. Dann startete ich die Drohne und konnte ziemlich schnell feststellen das ich richtig lag. Es war ein mulmiges Gefühl, da zu stehen wo einmal in der Nähe ein Mann von seiner Frau umgebracht wurde. In den Medien wird der ganze Fall um Johanna Möller spektakulär aufgerollt, es ist ja auch ein großes Verbrechen in der schwedischen Kriminalgeschichte. Und dann kommt man zu der Überzeugung, wenn man die 3-teilige Doku im ZDF anschaut, sie ist eine absolut berechnende und miese Frau, ein abgrundtief schlechter Mensch obwohl sie auch Kinder hat, dass macht es noch unbegreiflicher. Alles andere was sie der Öffentlichkeit zeigt, ist gespielt um Strafmilderung zu bekommen. Davon bin ich jedenfalls überzeugt.
Mittwoch 19. Mai, Donnerstag 20. Mai und Freitag 21. Mai 2021 – Hedesunda Camping
Am Mittwoch bin ich dann losgefahren zum nächsten Platz in Hedesunda. Aber ich nahm dann doch einen Umweg in Kauf, egal ich wollte ja nun mal nach Uppsala. Ein schönes Städtchen mit wirklich vielen jungen Leuten, Studenten, Studenten und Studenten. Knapp 2 Stunden Fahrt war dann noch die Fahrt nach Hedesunda. 3 Tage war ich dann auf dem Campingplatz in Hedesunda.
Die Fahrt nach Hedesunda war spektakulärer als die anderen Tage, mit Split belegte Schotterpiste war der letzte Abschnitt um zum fast letzten Ende der Landzunge und zum Campingplatz zu kommen. Aber es war ein so schön gelegener und weitläufiger Platz von einer Familie so liebevoll geführt, dass man sich gar nicht wie auf einem Campingplatz sondern eher wie bei Freunden im Garten fühlte. Am 1. Abend wollte ich meine Drohne steigen lassen und kam mit einem Pärchen aus Berlin ins Gespräch. Die Drohne von ihm funktionierte nicht so wie sie sollte und so plauderten wir munter drauf los. Ich wurde noch auf ein Bierchen eingeladen. Es war sehr angenehm sich mal wieder mit Leuten zu unterhalten und dabei das Gefühl zu haben, man kenne sich schon eine Zeit oder man liegt eben auf einer Wellenlänge. Ich fand jedenfalls das ein oder andere Mal Parallelen. Sie wollten auch noch weiter hoch und hatten so wie ich, sich 3 Wochen Zeit dafür genommen. Die Nationalparks sollten es bei ihnen sein. Nächsten Tag hatte ich mir vorgenommen mit dem Paddelboot raus zu rudern. Es war 13 Uhr und Renata sagte, in einer Stunde solle es regnen. Das war auch so, fast 2 Stunden später kam Gewitter und Regen auf. Ich hatte dort eine Maschine mit Wäsche angesetzt. Das dauerte ungefähr 1,5 Stunden. So setzte ich mich für diese Zeit eben auf den Steg und machte etliche schöne Aufnahmen mit der Drohne. Das machte so viel Spaß, zumal es sonnig und relativ windstill war.