Also geht es los
Heute früh also angekommen. Ich war irgendwie zeitlos, nicht orientierungslos. Ich fuhr gestern um 14 Uhr zu Hause los. Alles lief gut, zwei Pausen gemacht, einen Stau bei Berlin von 30 Minuten ausgehalten und dann kurz vor Neun Uhr abends am Mukran Port angekommen. Die Fähre lief pünktlich aus. Ich suchte mir meinen Sitzplatz. Bei der nächsten Buchung muss ich unbedingt darauf achten, einen Platz in der Mitte zu bekommen. Denn schon bald merkte ich, dass der Katamaran ordentlich mit Wellengang zu kämpfen hatte. Oder war es vielleicht normal. Ich ging raus auf Deck und da wackelte es als sei das Gefährt ein kleines Schlauchboot. So kamm es mir vor. Ich ging wieder rein und malte mir alle erdenklichen Horrorszenarien durch und wo ich am besten sitze um zu überleben. Man war mir anders. Nicht direkt schlecht aber immer so schummrig wenn es mal wieder von rechts nach links und umgekehrt wackelte.
Ich beobachtete die Kinder, die liefen unaufgeregt herum und lachten und spielten, die Hunde waren auch ruhig und entspannt. Also dachte ich, dass ist okay, ich habe nur ein Problem. Paar andere Leute auch, bei einer Frau sah man den Zustand an, kalkbleich. Um 0.20 Uhr lief die Fähre den Hafen von Trelleborg an und ich fuhr los. Kurz vor Karlshamn entschied ich mich auf den Parkplatz am Hafen zu fahren und dort ein paar Stunden zu schlafen. Es war zwar nur noch eine halbe Stunde Ronneby entfernt aber die Müdigkeit übermannte mich. Ich wäre ungefähr 4 Uhr morgens angekommen. Und dann das Auto auszuladen und vielleicht Lärm zu verursachen wollte ich eigentlich auch nicht. Also schlief ich 3 Stunden am Hafen bis 6 Uhr und fuhr dann los. Um 8 Uhr war dann alles ausgeräumt und ich gönnte mir einen ersten Kaffee.
Gegen 11 Uhr wurde ich dann aber so müde und legte mich zum frühen Mittagsschlaf und schlief bis um 15 Uhr. Ich fuhr dann ausgeruht auf den großen Markt in Ronneby und wollte eigentlich noch einkaufen, beschloss aber, dass kann ich auch einen anderen Tag machen. Ich holte mir bei Lidl nur eine Packung Pfirsiche und 2 Gurken. Dann radelte ich wieder auf den Marktplatz und paffte meine E-Shisha mit Wassermelonegeschmack. Ohne Nikotin, da komm ich einfach nicht mehr ran. Ich fotografierte so herum, da kamen zwei Jungs ins Bild und zeigten lustig das Viktoryzeichen. Dann kamen wir ins Gespräch, sie dachten ich sei eine richtige Fotografin. Nein, ich sagte es sei mein Hobby. Sie wollten unbedingt, dass ich sie fotografierte. Dann ließ ich sie auch mal an die Kamera. Und erstaunlich war es, wie Kinder damit umgehen, egal wie die Bildaufteilung sein muss, aber der eine Junge hatte einfach das Auge fürs Fotografieren. Diese unbeschwerte Art, nicht alles perfekt zu machen sondern einfach zu machen, übernehme ich mir unbedingt. Dann wollten sie mich für das fotografieren bezahlen und ich musste echt betonen, ich nehme kein Geld. Der Abdi, er konnte so wunderbar englisch, redete ohne Punkt und Komma, aber er war auch lustig. Ich frage nach warum er schon so gut englisch konnte. Die Mutti hatte ihn vor sieben Jahren schon mit Buch und Computer englisch gelehrt. Und Sobhe war eher ruhig aber voll fröhlich. Wir wollten uns für das Kino in Ronneby verabreden und ich sagte aber immer: eventuellt, also ich weiß es nicht genau. Abdi sagte mir dann abend ab. Ich sagte, vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Aber die Schule beginnt ja auch hier bald wieder. So bleibt uns das Schreiben über WhatsApp. Sobhe hat gleich das Foto, was ich von ihm machte, als Profilbild genommen. Das war wieder mal so ein erfrischendes Erlebnis. Ich hatte keine Lust nun noch woanders hin zufahren sondern fuhr nach Hause und machte mir Abendbrot und schaute meine Serie weiter auf Netflix. Morgen habe ich vor zum Loppis in Brunnsparken zu gehen.